3 Tage Ljubljana – Stadt der Drachen
3 Tage Ljubljana – Stadt der Drachen

3 Tage Ljubljana – Stadt der Drachen

Lesezeit 20 Minuten

Ljubljana, die slowenische Hauptstadt, war zwar nicht der Grund für meine Reise nach Südosteuropa, doch sie hat auf meiner Reise in die Julischen Alpen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ljubljana, auf Deutsch auch Laibach genannt, bedeutet übersetzt „geliebte Stadt“. Ein romantischer Ausdruck für eine wirklich bezaubernde Stadt, die zudem mit zahlreichen Parkanlagen auch eine der grünsten Städte Europas ist. Drei Tage habe ich mit meinem Freund im Anschluss an unseren Wandererlebnisurlaub im Nationalpark Triglav hier verbracht. Wir unternahmen erholsame Spaziergänge entlang des Flusses Ljubljanica und durch die historische Altstadt, während wir außerdem auch kulinarische Entdeckungen machten. Ljubljana gilt als Stadt der Drachen, und obwohl sie eine kleine Hauptstadt ist, empfinde ich sie als vielseitig. Gerade deshalb ist sie für mich perfekt geeignet für entspannte Erkundungen während eines kurzen Aufenthalts.

Was hat die Stadt Ljubljana touristisch zu bieten?

Mobilität

Ljubljana ist eine etwa zehnstündige Zugfahrt von Mannheim entfernt. Nach nur einem Umstieg in Villach, ist der zentrale Hauptbahnhof Ljubljana erreicht. Von hier sind viele Unterkünfte fußläufig oder mit dem Bus in wenigen Minuten erreichbar. Mit der BahnCard 25 kostet die Hin- und Rückfahrt im Fernverkehr unter 100 €, selbst bei kurzfristigerer Buchung bei der Deutschen Bahn. Wer klimafreundlich reist, spart zudem bei rund 680 km im Vergleich zur Autofahrt 117 kg CO₂ ein. Die Fahrt mit der ÖBB (Österreichischen Eisenbahn) ist zu zweit im ansonsten leeren Sechserabteil mit zur Schlafcoach klappbaren Sitzen wunderbar entspannend!

Ljubljana ist eine der fußgängerfreundlichsten Hauptstädte Europas. Das Zentrum rund um die Altstadt ist weitgehend autofrei. Es macht Spaß, zu Fuß unterwegs zu sein, denn die Entfernungen sind kurz. Für weitere Wege gibt es ein gut funktionierendes Bussystem. Der Preis einer Fahrt mit dem städtischen Bus beträgt 1,30 €. Für unseren Ausflug zur Höhle Postojna nutzten wir einen Fernbus. Die Ticketpreise lagen unter 5 €, jedoch abhängig von den Englischkenntnissen der Busfahrer. Busfahrpläne sind zuverlässig mithilfe von Google Maps herauszufinden, was die Orientierung besonders leicht macht.


Sehenswürdigkeiten

Die Altstadt Ljubljanas ist überschaubar, deshalb lassen sich an nur einem Tag alle Sehenswürdigkeiten entspannt zu Fuß erkunden. Ende Juli ist nicht nur die Stadt herrlich grün, auch das Leben scheint erblüht. Man merkt der Stadt an, dass es sich um eine Universitätsstadt handelt, mit jungen Menschen und Touristen, die das besondere Flair der kleinen Hauptstadt schätzen. Volle Cafés, eine frische Lust aufs Ausgehen sowie das sommerliche Treiben machen Ljubljana sehr lebendig. Was gibt es in der Stadt zu entdecken?

Burg von Ljubljana

Wohl die bekannteste Sehenswürdigkeit und zugleich ein wichtiges Merkmal jeder mittelalterlichen Stadt: die Burg. Ljubljanski grad thront auf einem 70 Meter hohen, begrünten Hügel über der Altstadt. Erreichbar ist sie in 10-15 Minuten zu Fuß vom Marktplatz Vodnikov trg oder mit der Standseilbahn. Mich hat die Burg als Aussichtspunkt nicht mitgerissen, jedoch haben wir auch nicht das Burgticket mit Eintritt auf den Turm und in die Aussichtsräume erworben. Dennoch beschreibe ich die Burg als eine gelungene Kombination historischer und moderner Elemente. Ihre Ursprünge liegen vermutlich im 11. Jahrhundert, im 15. Jahrhundert wurde sie umgestaltet. Ab dem 14. Jahrhundert war sie Sitz der Herren von Krain, später diente sie als Gefängnis und ging schließlich in städtischen Besitz über. Im 20. Jahrhundert war sie aufgrund großer Wohnungsnot sogar Wohnraum. Nach der Renovierung 1964 ist sie heute ein Kulturzentrum und wurde 2020 mit dem mit dem Grünen Schlüssel für nachhaltigen Tourismus ausgezeichnet.

Dreifachbrücke (Tromostovje)
Die berühmte Dreifachbrücke mit dem Prešeren-Platz und der rosafarbenen Franziskanerkirche.

Mit dem Fluss Ljubljanica ist die Hauptstadt Sloweniens bekannt für ihre schönen Brücken im Zentrum. Die bekannte Komposition bilden die Drei Brücken (Tromostovje). Nach den Plänen des Architekten Jože Plečnik wurde die 1842 erbaute mittlere Brücke, als der Verkehr zu Beginn des 20. Jahrhunderts zunahm, um zwei weitere Brücken im selben Stil mit Steinbalustraden links und rechts daneben ergänzt. Überquert man die Brücke, ist zu spüren, dass es sich beim Prešeren-Platz (benannt nach dem Dichter France Prešeren, der den Text der slowenischen Nationalhymne schrieb) um einen bedeutenden Knotenpunkt und Aufenthaltsbereich handelt. Hier befinden sich auch einige bedeutende Bauwerke, wie die Franziskanerkirche Mariä Verkündigung.

Fleischerbrücke (Mesarski most)

Die Fleischerbrücke (Mesarski most), erbaut 2010, ist die ljubljanische Liebesbrücke. Verliebte und Liebende bekunden ihre Zuneigung mit einem Schloss und dem zugehörigen, im Fluss verschwindenden Schlüssel für die Ewigkeit. So romantisch das zunächst erscheinen mag, werft bei eurer Liebeserklärung doch bitte keinen Schlüssel aus nicht abbaubarem Material ins Gewässer. Das hat negative Umweltauswirkungen. Stattdessen genießt doch lieber einfach die Aussicht auf die anderen Brücken sowie das Stadtbild und betrachtet die Skulpturen des slowenischen Bildhauers Jakov Brdar auf der Brücke mit ihrem gläsernen Boden. Ich finde das einen spannenden Kontrast zu den historischen Brücken der Altstadt.

Drachenbrücke (Zmajski most)

Die Drachenbrücke (Zmajski most) ist eines der bekanntesten Symbole Ljubljanas und ein zentrales Element der Vermarktung als „Stadt der Drachen“. Hintergrund ist die Legende von Jason und den Argonauten. Schon im mittelalterlichen Stadtwappen hatte Ljubljana einen Drachen! Errichtet wurde die Drachenbrücke um 1900 zu Ehren von Kaiser Franz Josef I. Sie war die erste slowenische Brücke mit einer Asphaltdecke und gilt bis heute als technisches Meisterwerk, da sie eine der ersten großen Stahlbetonbrücken Europas war. Der Architekt Jurij Zaninović verkünstelte sich bei der Konstruktion mit furchterregend realistischen Drachen. Vier große Drachenfiguren aus Kupferblech, sowie weitere kleine entlang der Balustrade beflügeln und bewachen die Brücke.

Von einer Bootsfahrt auf der Ljubljanica aus, erwartet Reisende auch eine andere Perspektive auf die Brücken der Stadt.
Durch die Liebesschlösser hinweg auf der Fleischerbrücke, ist die berühmte Drachenbrücke zu sehen.
Mächtig und realistisch thronen die Drachen auf den vier Säulen der Drachenbrücke.
Zwischen Kongressplatz und Fischmarkt wurde eine zeitgemäße, schlichte Brücke ergänzt, außer Konkurrenz zur Architektur der Vergangenheit.
Tivoli

Der Landschaftspark Tivoli ist das große grüne Herz der Stadt Ljubljana. Er erstreckt sich von der Altstadt bis zu den Rožnik- und Šiška-Hügeln und verbindet Stadt und Natur. Die Jakopič-Promenade mit Bänken, Laternen und Fotoausstellungen im Großformat führt vom Stadtzentrum bis zum Schloss Tivoli. Darüber hinaus laden ein Gewächshaus, ein Fischteich mit Seerosen sowie zahlreiche Blumenbeete und alte Bäume zum Spazieren und Verweilen ein. Besonders überrascht uns eine Freiluftbibliothek, die von Ende Mai bis Mitte September kostenlos zum Lesen und Entspannen einlädt.

Das historische Gewächshaus im Tivoli Park zwischen Rosenbeeten und Grünflächen.
Die Freiluftbibliothek ist ein Projekt, um städtische Lebensräume lebendiger zu machen.
Metelkova

Das Metelkova (Avtonomni kulturni center Metelkova mesto) ist ein farbenfroher, alternativer Ort in einem leer stehenden Kasernenkomplex, der seit den 1990er Jahren von Kunstschaffenden und Aktivisten besetzt ist. Obwohl ich froh war, tagsüber dort zu sein und nicht allein unterwegs, hat mich die besondere Atmosphäre fasziniert. Das Metelkova zählt als offenes Atelier mit Graffiti und Street Art und als autonomes Kulturzentrum zu den bekannten Sehenswürdigkeiten der Stadt und ist sogar als nationales Kulturerbe anerkannt.

Aktivitäten

Eine spannende Ergänzung zum typischen Sightseeing war für mich Geocaching in Ljubljana. Auf Plätzen und entlang von Wegen zwischen den historischen Gebäuden und Brücken verstecken sich einige kleine Dosen. Auch mit der App Adventure Lab haben wir Details und unauffällige Ecken der Stadt bewusster wahrgenommen. Mithilfe von GPS-Koordinaten und kleinen Rätseln finden wir Orte, die wir sonst vielleicht übersehen hätten. Für mich ist das eine schöne Mischung aus Sightseeing und Abenteuer auf unbekannten Wegen. So stoßen wir beispielsweise am Bahnhof auf eine Gedenktafel für den Schriftsteller James Joyce, der hier einst versehentlich ausstieg, weil er Ljubljana mit Triest verwechselte. Außerdem entdecken wir die Locksmith Street (Ključavničarska ulica), eine schmale Gasse, in der der Bildhauer Jakov Brdar entlang des Kopfsteinpflasters eine Installation aus fließenden Bronzegesichtern schuf. Ansonsten weckt die Tour auch unsere Aufmerksamkeit auf eine Statue des bedeutenden Bürgermeisters Ivan Hribar.

700 einzigartige Bronze-Gesichter – fröhlich, traurig, grotesk – reihen sich entlang einer schmalen Rinne als Kunstwerk in der Locksmith Street.
Die St. Nikolaus Kathedrale aus dem 17. Jahrhundert liegt direkt am großen Marktplatz. Der Robba-Brunnen (seine Replika) ist ein barockes Denkmal der Stadt.
In Ljubljana herrschen lebendige Sommerabende: Entlang der Treppen und Straßencafés genießen Einheimische und Reisende die entspannte Atmosphäre der Altstadt.
In der Fußgängerzone reihen sich Cafés, Restaurants und kleine Läden aneinander und laden zum gemütlichen Treiben ein.

Die Altstadt lädt mit kleinen, individuellen Läden, in tatsächlicher Konkurrenz zu den bekannten internationalen Modeketten zum Schlendern, Schaufensterbummeln und Entdecken von Schätzen beim Shoppen ein. Einzig die Souvenirläden haben den bekannten, sich wiederholenden Charme einer jeden Hauptstadt – nur mit viel mehr Drachen.


Ausflug in den Park Postojnska Jama
Es ist ein unglaubliches Gefühl durch die gewaltige Hallen unter der Erde in der Postojna-Höhle zu spazieren. Es wirkt auf mich wie ein Wunder, dass solch eine faszinierendschöne natürlich Tropfsteinwelt existiert.

Ein Abenteuer, das wir an einem regnerischen Tag nicht verpassen wollten, war ein Tagesausflug von Ljubljana zur 46 km entfernten Höhle von Postojna. Nach einer etwa einstündigen Busfahrt sind es vom Busbahnhof noch etwa 30 Gehminuten durch den Ort bis zum Eingang. Schon beim Ankommen spüren wir, die Bedeutung dieses international besuchten und für Slowenien wichtigen touristischen Ortes. Trotz des hohen Besucherandrangs ist alles hervorragend organisiert, denn bereits vor der Warteschlange am Ticketschalter, werden wir über unsere Besichtigungsmöglichkeiten informiert, um die Wartezeiten zu verkürzen. Schließlich entscheiden wir uns für das Kombi-Ticket, das den Besuch der Höhle sowie des Vivariums umfasst. Beeindruckend soll auch die Burg Predjama, die weltweit größte Höhlenburg, sein. Sehr gerne hätten wir sie besichtigt, jedoch war uns dies mit der rechtzeitigen Hin- und Rückfahrt mit dem kostenlosen Shuttlebus von Postojna zu riskant. Mit dem Auto wäre sie in nur 15 Minuten erreichbar gewesen.

Geschichte der Höhle von Postojna

Die Postojna-Höhle ist die größte Schauhöhle Europas und und gilt nach der Tropfsteinhöhle Son Doong in Vietnam sogar als die zweitgrößte Tropfsteinhöhle der Welt. Wenig überraschend gehört sie damit auch zu den meistbesuchten Höhlen überhaupt. Entdeckt wurde sie im Jahr 1818 eher zufällig vom Lichtwärter Luka Čeč, der beim Betreten ausrief: „Hier ist eine neue Welt, hier ist das Paradies.“ Seitdem begeistert sie seit mehr als 200 Jahren über 40 Millionen Besuchende aus aller Welt. Früher gab es im Inneren der Höhle sogar ein gut frequentiertes Postamt, was die Bedeutung des Ortes unterstreicht. Ich schließe mich den Worten des Entdeckers an, denn auch mich versetzte die Höhle in ehrfürchtiges Staunen. Und nach meiner Besichtigung habe ich auch verstanden, was es mit diesen blassen, langen Stofftieren auf sich hat, die so viele Kinder von ihren Eltern im Souvenirshop erquängeln.

Besichtigung

Die Höhle ist Teil eines etwa 24 km langen Karst-Höhlensystems, von dem etwa 5 km touristisch erschlossen sind und im Rahmen einer 90-minütigen Besichtigung erkundet werden können. Dabei sind bis zu 1.000 Menschen zeitgleich in der Höhle unterwegs. Nach dem Einlass werden die Besuchenden in Gruppen nach Sprachen aufgeteilt und auf die Tour vorbereitet. Die Temperatur im Inneren liegt ganzjährig bei etwa 10 °C. Das Abenteuer in die faszinierende Unterwelt beginnt mit einer 3,7 km langen Fahrt im elektrischen Höhlenzug. Wie in einem Freizeitpark werden Hunderte Besuchende in 30–60-minütigen Abständen ins Innere gebracht.

Schon nach wenigen Minuten eröffnen sich riesige Hallen, deren Ausmaße mich überwältigen. Kühle Wassertropfen von der Höhlendecke erinnern daran, dass sich die Höhle noch immer verändert. Nach etwa 15 Minuten Fahrt geht es zu Fuß 1,5 km weiter über barrierefreie, sichere Wege und Brücken. Die Höhle hat mehrere Ebenen und geht bis zu 120 Meter tief unter die Erde. Ein Guide berichtet über die Geschichte und Besonderheit der slowenischen Tropfsteinhöhle. Am Ende der Tour sieht man auch den unterirdischen Fluss, der vor Jahren die Höhle durchspült hat.

Als Stalaktiten (von oben nach unten) und Stalagmiten (von unten nach oben) formen die Tropfsteine eindrucksvolle Säulen und Bögen.
Tropfsteine

Wir kommen an beleuchteten Stalagmiten und Stalaktiten vorbei, an Tropfsteinen, die sich geformt haben wie hängende Tücher, sowie an dunklen Gängen, die erahnen lassen, wie riesig das Höhlensystem ist. Besonders überraschend durchqueren wir mit dem Höhlenzug einen Tanzsaal mit Kronleuchtern aus Muranoglas, dessen edle Erscheinung Gedanken an romantische Tänze vergangener Zeiten weckt. Wir begegnen unzähligen Tropfsteinformationen: Manche sind fein wie Spaghetti, andere gewaltige Brocken. Der älteste Stalagmit ist 16 Meter hoch und trägt den Namen „Wolkenkratzer“. Mit rund 150.000 Jahren ist er ein echtes Naturdenkmal. Noch beeindruckender jedoch ist der sogenannte „Brillant“, ein schneeweißer Tropfstein, der durch seine fünf Meter hohe Form und Leuchtkraft hervorsticht und das Symbol der Höhle darstellt. Den besonderen Glanz bekommt der Brillant, weil das Wasser eine dünne Sinter-Schicht aus reinem Kalzit auf seiner Oberfläche ablagert.

Der weiße Brillant ist der berühmteste Stalagmit der Höhle Postojna und gilt als ihr Wahrzeichen.
Unterirdische Lebewesen

Unerwartet war für mich die Bekanntschaft mit den sagenumwobenen Grottenolmen. Seit Jahrhunderten faszinieren sie Menschen, die sie einst als „Drachenjunge“ deuteten. Erst 1768 wurden sie wissenschaftlich als Proteus anguinus beschrieben und im Jahr 2016 gelang erstmals die Beobachtung ihrer Fortpflanzung und des Schlüpfens der Grottenolmjungen. Ein Ereignis, das weltweit Aufmerksamkeit erregte. Grottenolme werden bis zu 100 Jahre alt. Sie sind augenlos, etwa 30 Zentimeter lang, haben eine bleiche, fast durchscheinende Haut und winzige Gliedmaßen. Dabei bewegen sie sich schlangenartig durchs Wasser, atmen über äußere Kiemen und eine primitive Lunge und reagieren auf Licht über Sensoren in der Haut. Im Vivarium werden auch weitere Tiere, die in der Höhle in der Karstwelt Sloweniens gefunden wurden, in Terrarien und Aquarien lebendig ausgestellt. Sie sind besonders, weil sie an ein Leben in der Dunkelheit mit wenig Nahrung angepasst sind.

Die geheimnisvollen sehr seltenen Grottenolme, gefürchtet als Drachenbabys leben im Höhlensystem.

Ich war ganz aufgeregt, die Grottenolme als faszinierende Lebewesen im Höhlenaquarium schwimmen zu entdecken. Ein Gedanke beschäftigte mich nach der Besichtigung der etwa drei Millionen Jahre alten Tropfsteinhöhle: Der Mensch ist so unbedeutend in Anbetracht der Zeit unseres Planeten, und doch kann er in so kurzer Zeit so viel an natürlichen Wundern zerstören. Die Höhle zu entdecken war für mich deshalb, wie durch eine andere Welt zu gehen und dabei zugleich durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Gastronomie

Ljubljana bietet kulinarisch sowohl traditionelle slowenische als auch internationale Küche. Viele Bars und Restaurants entlang der Ljubljanica und in den Gassen der Altstadt sehen mehr als einladend aus. Dieser Meinung sind nicht nur wir auf der Suche nach einem gemütlich ansprechenden Ort in den Fußgängerzonen Ljubljanas, um den Abend mit leckerem Essen ausklingen zu lassen. Die Stadt ist gerade in den warmen Monaten so voller Leben und die Nachfrage nach guten Restaurants ist hoch. Daher lohnt es sich, einen Tisch zu reservieren, um einen Platz auf einer der beliebten Sommerterrassen zu bekommen.

Internationale Küche

Am ersten Abend führte uns der Zufall in eine unscheinbar wirkende Gasse nahe unserer Unterkunft. Welch ein Glück! Das charmante Foculus, begeisterte uns mit seiner ofenfrischen Pizza und der wirklich zügigen Zubereitung so sehr, dass wir auch am nächsten Abend so lecker und in entspannter Atmosphäre essen gegangen sind. Eine klare Empfehlung!

Das gemütliche Restaurant Foculus liegt in einer Seitenstraße nahe des Stadtzentrums und ist mein persönlicher kulinarischer Geheimtipp.
Die Auswahl an Pizzen im Foculus ist groß und es gibt auch kreative Varianten mit regionalen Zutaten.
Slowenische Küche
Traditionelle slowenische Küche: deftige Kartoffelknödel, zubereitet nach regionalem Rezept.

Für den letzten Abend hatten wir eine Reservierung im Restaurant Druga violina in einem historischen Gebäude in der Altstadt. Auf traditionelles slowenisches Essen auf der Speisekarte hatten wir uns besonders gefreut. Leider war die Platte für zwei Personen mit verschiedenen slowenischen Speisen bereits am frühen Abend ausverkauft. Ich habe mich dann für traditionell zubereitete Kartoffeln mit Krainer Wurst und Röstzwiebeln entschieden. Das Gericht schmeckte nach liebevoll zubereiteter Hausküche. Besonders an diesem Restaurant ist jedoch nicht nur das Essen, sondern auch, dass es Menschen mit besonderen Bedürfnissen Arbeitsplätze bietet, bei der Produktion der Lebensmittel auf einem Bauernhof und bei der Bedienung im Restaurant. Das Restaurant verbindet so Genuss mit sozialem Engagement.

Marktplatz

Der zentrale Marktplatz von Ljubljana mit den Außenflächen für Marktstände (Platz Vodnikov trg und Pogačarjev trg), der Markthalle zwischen den beiden Plätzen und am Fluss Ljubljanica ist ein Treffpunkt der Stadtbewohnenden und auch touristisch interessant. Hier herrscht eine lebendige Atmosphäre, denn das Angebot reicht von frischem Obst und Gemüse bis hin zu Käse, Fleischwaren, Blumen und Honig. Ich lasse mich von einem Obstkörbchen zum Nachtisch verführen, während wir außerdem Honigschnaps entdecken, der in Slowenien traditionell serviert wird.

Jeden sonnigen Freitag von März bis Oktober findet auf dem Pogačarjev-Platz die „Odprta kuhna“, die offene Küche, statt. An unserem regnerischen Freitag haben wir verpasst, wie sich der Markt in ein großes Freiluftrestaurant verwandelt und Köche slowenischer Restaurants aus dem ganzen Land Gerichte zubereiten. Dieses besondere Ereignis ist auch bei den Einheimischen sehr beliebt, weil man aus über hundert verschiedenen Gerichten probieren kann: traditionelle Klassiker, moderne slowenische Kreationen und internationale Spezialitäten.

Mein Schälchen aus frischen Beeren vom Zentralmarkt als gesunder Snack für Zwischendurch. Lecker und erfrischend!

Fazit meiner Reise

Mein Ljubljana in drei Wörtern ist klein, grün und entspannt. Die Stadt hat mich mit ihrem lebendigen, aber zugleich ruhigen Ambiente positiv überrascht. Ich genoss die Spaziergänge entlang der Ljubljanica mit ihren vielen Brücken, im sommerlich blühenden Tivoli-Park und in den historischen Straßen voller Cafés und kleiner Läden. Ein regnerischer Tag bietet sich perfekt für einen Ausflug zur Postojna-Höhle an. Ansonsten finde ich zwei Tage ausreichend, um die Stadt zu erleben und dabei neben den bekannten Sehenswürdigkeiten auch Unscheinbares zu entdecken – wie Street-Art-Drachen, Geocaching oder regionale Spezialitäten auf dem Markt. Wen Museen und Galerien interessieren, der muss definitiv mehr Zeit einplanen. Mir hat hervorragend gefallen, dass alles in Ljubljana fußläufig erreichbar ist und die Stadt trotz ihrer Überschaubarkeit abwechslungsreich wirkt. Erwähnenswert sind noch die vorbildliche Mülltrennung in unterirdischen Sammelbehältern und dass es zahlreiche Trinkbrunnen mit erfrischendem Leitungswasser gibt. Nachhaltigkeit ist der Stadt wichtig und sie wird gelebt. Ljubljana trägt für mich völlig zurecht den Namen „geliebte Stadt“. Viel Spaß unterwegs in Ljubljana!

Meine Highlights
An vielen Hauswänden und Mauern finden sich kleine Drachen, die Symbole der Stadt im Pixel-Design. Es macht Spaß sie zu entdecken!
Und das bin ich wie ich versuche mich mit einem Stadtplan zu orientieren. Vor mir plätschert der Brunnen auf dem Platz Novi trg geduldig.
Kostenübersicht 3 Tage (pro Person)
Mein Routenvorschlag durch Ljubljana (vom Bahnhof bis zum Park Tivoli)

Mehr Abenteuer aus Slowenien